Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Urban Mining Student Award 2024/25: Zweiter Platz für die Wuppertaler Architektur-Studierenden Noah Sattler und Andreas Witrahm

20.05.2025|14:25 Uhr

Die Gewinner des diesjährigen Urban Mining Student Award – 2. Preis an Noah Sattler und Andreas Witrahm (hintere Reihe links) / Foto: Markus Bussmann

Beim diesjährigen Urban Mining Student Award wurden Noah Sattler und Andreas Witrahm von der Bergischen Universität Wuppertal für ihren Entwurf „Cinelofts Warendorf“ mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.

Der Wettbewerb richtete sich an Architekturstudierende im deutschsprachigen Raum und forderte zukunftsfähige Ideen für den Umbau eines ehemaligen Industrieareals in Warendorf – unter besonderer Berücksichtigung von Wiederverwendung und Ressourcenbewusstsein.

Das betreute Projekt entstand im Rahmen eines Entwurfsstudios am Lehrstuhl für Baukonstruktion, Entwurf und Materialkunde unter der Leitung von Frau Prof. Annette Hillebrandt. Ziel war es, das Potenzial von Urban Mining als architektonische Entwurfsstrategie aufzuzeigen und dabei ein ganzheitliches Nutzungskonzept für das Areal auf der Emsinsel in Warendorf zu entwickeln.

Die Arbeit „Cinelofts Warendorf“ überzeugte durch die Verbindung von ressourcenschonender Bauweise, sozial durchmischtem Wohnen und kultureller Nutzung. Statt Rückbau steht hier Umnutzung im Zentrum: Ein ursprünglich als Abbruchobjekt vorgesehenes Bestandsgebäude wird zum identitätsstiftenden Mittelpunkt des Quartiers. Vorgesehen sind dort unter anderem ein Kino, Gastronomie, Ateliers und begrünte Dachflächen zur Förderung der Biodiversität.

Besonderes Augenmerk lag auf der Rückgewinnung und Wiederverwendung vorhandener Materialien wie Sheddächer, Trapezblech oder Mauerwerk. Diese Elemente wurden nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch neu interpretiert – beispielsweise als Sonnenschutz, Dachtragwerk oder Hochbeete entlang der neuen Kulturachse des Quartiers. Ergänzt wird der Entwurf durch verschiedene Wohnformen, darunter barrierefreie Wohngemeinschaften, ein Boardinghaus sowie eine Kindertagesstätte.

Der Beitrag zeigt, was Architektur für Umwelt, Bestand und gesellschaftliche Bedürfnisse leisten kann, dazu Prof. Annette Hillebrandt: „Wir haben den Entwurf beim Wettbewerb eingereicht, weil er exemplarisch zeigt, wie durch die konsequente Anwendung von Urban Mining-Prinzipien nicht nur ressourcenschonende, sondern auch sozial und kulturell wertvolle Räume entstehen können“.

Der Erfolg beim Wettbewerb ist eine schöne Anerkennung für das Engagement der Studierenden und die intensive gestalterische Auseinandersetzung mit nachhaltigem Bauen.
 

Der Urban Mining Student Award selbst hat seinen Ursprung an der Bergischen Universität Wuppertal. Er wurde dort von Prof. Annette Hillebrandt gemeinsam mit ihrer damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiterin Anja Rosen initiiert und über mehrere Jahre federführend organisiert. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb erstmals von der Münster School of Architecture ausgerichtet – unter der Leitung von Prof. Dr. Anja Rosen.


Kontakt: Prof. Annette Hillebrandt / Lehrstuhl für Baukonstruktion, Entwurf und Materialkunde